Beschreibung

Beim Zwingerhusten (infektiöse Tracheobronchitis) handelt es sich um eine hochgradig ansteckende Infektionskrankheit der oberen Atemwege des Hundes. Die Erkrankung wird durch Husten und Niesacten von Hund zu Hund übertragen. Zwar impliziert der Krankheitsname, dass nur im Zwinger lebende Hunde von der Krankheit betroffen sind, dem ist aber nicht so. Ausnahmslos alle Hunde können an Zwingerhusten erkranken. In seltenen Fällen kann der Zwingerhusten eine Variante der Bronchitis auslösen.

Dringlichkeit

Dringlichkeitsstufe 4

Gefährlichkeit

Gefährlichkeitsstufe 3

Verlauf

Die ersten Symptome einer Zwingerhustenerkrankung treten meist drei bis zehn Tage nach der Infektion auf. Es handelt sich dabei um lauten, meist trockenen, bellenden Husten, der beispielsweise durch Ziehen am Halsband ausgelöst werden kann. Der Husten kommt anfallweise wobei diese Anfälle längere Zeit andauern können. Hinzu kommen Niesen und Würgen. Bei manchen Hunden tritt klarer bis schleimiger Nasenausfluss als weiteres Symptom auf. In einigen Fällen können Fieber und Appetitlosigkeit die Symptomatik ergänzen. Das Allgemeinbefinden des Hundes ist in den meisten Fällen nicht gestört, das Tier zeigt normalen Appetit. Diese Symptome können je nach Schwere der Erkrankung nur einige Tage bis hin zu mehreren Wochen anhalten. Die Krankheit kann sich trotz Behandlung über einige Wochen hinziehen, da die Reaktion einiger Erreger auf die verabreichten Medikamente nicht immer vorauszusagen ist.

Ursache

Diese Erkrankung kann von einigen viralen und bakteriellen Erregern verursacht werden. Vielfach sind es Kombinationen aus Bakterien (oftmals „Bordetella bronchioseptica“) und Viren (oftmals „canine Parainfluenzavirus“). Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion (Niesen und Husten). Die Infektion wird von einer Schwächung des Immunsystems des Hundes begünstigt, die aus Stresssituationen resultiert. Solche Stressfaktoren können bspw. ein Parasitenbefall, Gewohnheitswechsel (Futterumstellung oder Umgebungswechsel nach einem Umzug), kaltes oder nasses Wetter sein.

Therapie

Die Diagnose ist in den meisten Fällen einfach und kann meist aus einem ausführlichen Gespräch heraus gestellt werden. Einfache Fälle verlaufen unkompliziert und verheilen innerhalb von bis zu zwei Wochen von selbst. Für schwerwiegendere Fälle, bei Auftreten von Nasenausfluss, Fieber, nicht nachlassenden Husten- und Würgattacken existieren unterschiedliche Behandlungsformen. Oft werden Antibiotika, Medikamente gegen Husten, Schleimlöser, fiebersenkende Mittel allein oder in Kombination verabreicht. Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems sind ebenso üblich, die bspw. durch die Verabreichung von Echinacea erreicht werden. In besonders schweren Fällen, bei Verdacht auf eine Lungenentzündung oder bei einem Herzleiden müssen weitere klinische Untersuchungen durchgeführt werden.

Notfallmaßnahmen

Generell sollte der Tierarzt bei Gelegenheit, bei schweren Ausprägungen der Symptome bald möglichst aufgesucht werden. Der Patient sollte umgehend von anderen Hunden und Katzen getrennt werden, auch bei Ihnen zu Hause, falls in Ihrem Haushalt mehr als ein Haustier (Hund oder Katze) lebt. In einem solchen Fall sollten immer alle Tiere behandelt werden, selbst dann, wenn keine Symptome auftreten. Kündigen Sie Ihren Besuch in der Tierarztpraxis am besten an, sodass dort Vorbereitungen getroffen werden können, die eine Ansteckung anderer Tiere verhindern. Jeder Hund, der während der Ferien in eine Hundepension gebracht wird oder anderweitig in Kontakt mit vielen fremden Hunden kommt, sollte eine Zwingerhustenimpfung erhalten. Die Impfung muss spätestens eine Woche vor Antritt des Aufenthaltes erfolgen, sodass sie den Hund schützen kann. Nach Ablauf des Schutzes ist eine Auffrischungsimpfung vorzunehmen, will man den Schutz verlängern. Ist ein Hund an Zwingerhusten erkrankt, bedarf er viel Ruhe. Der Aufenthaltsraum des Hundes sollte warm, die Luft jedoch nicht zu trocken und keinesfalls stickig sein. Zudem sollte der Liegeplatz des Hundes nicht in der Zugluft gelegen sein. Generell sollten Faktoren, die den Husten auslösen, wie Anstrengung oder Aufregung, vermieden werden. In Deutschland existiert ein Kombinationsimpfstoff, der die meisten Erreger des Zwingerhustens abdeckt. Zudem ist ein Nasenimpfstoff erhältlich. Die Impfung ist etwas komplizierter und der Schutz bezieht sich nur auf eine der bakteriellen Ursachen (Bordetella), wobei diese als die wohl wichtigste anzusehen ist. Der Schutz wirkt bereits wenige Tage nach Impfung. Die Impfung kann im Zuge der Grundimmunisierung vorgenommen werden, ist aber umstritten, da der Impfschutz häufig versagt. Ihr Tierarzt berät Sie sicher gerne.

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