Beschreibung
Die Tollwut ist eine virale Infektionskrankheit, die sowohl Mensch als auch Tier befallen kann. Bei infizierten Hunden verläuft sie tödlich.
Dringlichkeit
Gefährlichkeit
Verlauf
Etwa zwei bis acht Wochen nach der Infektion treten die ersten Symptome auf. Der klassische Verlauf der Krankheit besteht aus zwei Phasen. Die erste Phase („rasende Wut“) zeichnet sich zu Beginn vor allem durch Verhaltensänderungen aus. Das Tier zeigt sich zunehmend aggressiv und nervös, kann unter Umständen bissig werden. Es bellt ohne ersichtlichen Grund und zeigen einen erhöhten Geschlechtstrieb. In späteren Stadien kommen vor allem Lähmungserscheinungen hinzu, die folgende Symptome verursachen: Das Tier zeigt Probleme beim Schlucken, die sich in starkem Speicheln oder Schaumbildung vor dem Mund äußern, es liegt herum (bei Lähmung der hinteren Gliedmaßen), lässt seine Zunge aus dem Mund heraus hängen oder bellt heiser. In der zweiten Phase („stille Wut“), die unter Umständen auch direkt zu Beginn der Erkrankung auftritt, liegen die Lähmungen und die damit verbundenen Symptome vor (ohne die Verhaltenssymptome). Zudem wurden von diesem Schema abweichende Verläufe beobachtet, die denen von Magen-Darm Entzündungen gleichen.
Ursache
In der Regel infizieren sich Heimtiere (insbesondere Hund und Katze) bei Kontakt mit tollwütigen Wildtieren (vor allem Füchse). Die Übertragung erfolgt durch den Speichel des infizierten Tieres, wobei die reine Tröpfcheninfektion eher selten ist. Die Übertragung ist eher durch den Kontakt des Speichels mit offenen Hautwunden des Heimtieres bedingt, wie es bei Bissverletzungen der Fall ist. Die Krankheit ist auf den Menschen übertragbar. In industrialisierten Ländern findet man Tollwut vor allem bei Wildtieren, wohingegen in Entwicklungsländern der Hund primärer Träger des Tollwutvirus ist. Veterinärmedizinische Maßnahmen seit den 1980er Jahren führten zu einem starken Rückgang der Tollwut in Deutschland. Vereinzelte Fälle von Tollwut traten in den letzten Jahren aber gelegentlich auf. Österreich (nahezu ausgerottet seit 1990) und die Schweiz (seit 1999) gelten als tollwutfrei.
Therapie
Es existieren noch immer keine therapeutischen Maßnahmen, die eine Heilung der Erkrankung gewährleisten. Einige experimentelle Maßnahmen wurden versucht, allerdings waren diese nie erfolgreich.
Notfallmaßnahmen
Kommen Sie oder Ihr Hund mit einem tollwütigen Tier in Kontakt, suchen Sie bitte umgehend einen Arzt oder eine Tierklinik auf und achten Sie im Umgang mit dem Tier darauf, dass Sie nicht gebissen werden. Die Krankheit ist als Notfall anzusehen, da eventuell Lebensgefahr von ihr ausgeht. Denken Sie daran, dass Ihr Tier, wenn es sich infiziert hat, sich nicht so verhält, wie Sie es gewohnt sind. Gegen Tollwut kann und muss geimpft werden. Die Tollwutprophylaxe ist vorgeschrieben und regelmäßig aufzufrischen, wobei die Impfung in Deutschland nicht mehr jährlich erfolgen muss.