Beschreibung

Unter einer Fraktur der Rippen versteht man den teilweisen oder vollständigen Bruch eines Rippenknochens. Bei Knochenfrakturen unterscheidet man verschiedene Formen (Trümmerbruch, Querfraktur, Schrägfraktur, Spiralfraktur, etc.) sowie offene (Bruchenden oder Knochenfragmente haben die darüberliegende Haut durchtrennt) und geschlossene (die dem Bruch aufliegende Haut ist intakt) Brüche.

Dringlichkeit

Dringlichkeitsstufe 5

Gefährlichkeit

Gefährlichkeitsstufe 5

Verlauf

Die Verletzung tritt beim Hund, wie beim Menschen auch, aufgrund der notwendigen äußeren Gewalteinwirkung plötzlich nach einem starken Trauma auf. Wenn der Hund bei Bewusstsein bleibt, zeigt er starke Schmerzäußerungen. Der gesamte Brustbereich des Hundes ist besonders schmerzempfindlich. Er kann nur erschwert atmen, oftmals kann man ein Stöhnen vernehmen. Je nach Schweregrad können Symptome wie Bewegungsunfähigkeit auftreten. In manchen seltenen Fällen kann es zu Knirschgeräuschen oder mit dem Auge erkennbaren Formveränderungen kommen. Bei einer Fraktur können auch immer benachbartes Gewebe, Sehnen, Bänder, Muskeln, Gefäße, etc. beschädigt und verletzt werden. Es kann zu Blutergüssen, Blutungen, Zusammenbrüchen, Schockzuständen oder zur Bewusstlosigkeit kommen. Offene Frakturen sind immer als schwerwiegender zu beurteilen, da das schützende Gewebe verletzt ist und Infektionen auftreten können. Einfache Rippenbrüche heilen teilweise spontan, schlechter sind die Aussichten bei mehrfachen Rippenbrüchen und bei Verletzungen innerer Organe aufgrund der Frakturen, insbesondere der Lunge und des Herzens.

Ursache

Der Knochenbruch erfolgt durch eine, auf die Knochen einwirkende Gewalt von außen, in diesem Falle meist als Folge eines Autounfalls oder eines Sturzes. Ist die Energie der einwirkenden Gewalt größer als die Elastizität der Knochen, brechen diese. Da Rippen extrem flexibel sind, brechen sie besonders schwer. Frakturen liegen häufiger bei älteren Tieren vor, da deren Knochen weniger elastisch als die von Jungtieren sind.

Therapie

Zur Diagnose werden Röntgenaufnahmen herangezogen, anhand derer man die Form des Bruches und die erforderlichen therapeutischen Schritte erkennen kann. Verformungen der Brust oder Luftansammlungen unter der Haut können auch immer auf eine Rippenfraktur hinweisen. Knochen wachsen nach, die Bruchstellen verschließen sich. Dazu muss die betroffene Gliedmaße allerdings komplett ruhig gestellt, gut durchblutet und in sich stabil sein. Wie bei den Frakturen der Gliedmaßen richten sich die therapeutischen Maßnahmen nach dem Schweregrad der Verletzung. Einfache, unkomplizierte Brüche heilen meist unter Käfigruhe, Brustverbänden und Medikation (Schmerzmittel) ab. Komplizierter wird es, wenn der Brustkorb aufgrund von Mehrfachbrüchen instabil ist oder Rippenfragmente die inneren Organe zu verletzen drohen. Solche Rippenfragmente sind immer operativ zu entfernen. Wie bei den Gliedmaßenfrakturen ist zwischen der konservativen Behandlung (Bewegungseinschränkung, Verbände und Medikation) und einem chirurgischen Eingriff abzuwägen. Die chirurgische Variante nutzt verschiedene Drähte und Gurte, die den Brustkorb stabilisieren sollen.

Notfallmaßnahmen

Bei einem Knochenbruch sollten Sie schnellst möglich einen Tierarzt aufsuchen, da schon „harmlosere“ Brüche mit großen Schmerzen für das Tier verbunden sind. Achten Sie bitte immer auf die ausgewogene Ernährung Ihres Hundes. Von einer reinen Fleischfütterung sollte abgesehen werden, da die Knochen unter Umständen porös werden können. Da eine Rippenfraktur besonders häufig als Folge einer Kollision mit einem Automobil auftritt, sollten Sie Ihren Hund an Strassen immer anleinen. Zeigt Ihr Hund die Symptome eines Knochenbruches, sollten Sie wie im nachfolgenden Hinweis der Ratschlagsrubrik vorgehen.

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