Beschreibung

Chronisches Nierenversagen ist ein länger andauernder, oft langsam fortschreitender Störungsprozess der Nierenfunktion, der mit einem zunehmenden Untergang von Nierengewebe einhergeht. Die Niere ist besonders wichtig für die Ausscheidung von Stickstoffverbindungen, Stoffwechselprodukten und Medikamenten. Die Blutreinigungsfunktion der Niere geht verloren.

Dringlichkeit

Dringlichkeitsstufe 5

Gefährlichkeit

Gefährlichkeitsstufe 3

Verlauf

Da die Krankheit häufig bei älteren Tieren auftritt, werden die ersten Symptome eines chronischen Nierenversagens oft als Alterserscheinungen fehlinterpretiert. Zu Beginn ist das Tier wegen der einsetzenden Harnvergiftung öfters abgeschlagen und ermüdet schneller. Es trinkt zudem auffällig viel und zeigt vermehrten Harnabsatz. Später kommt es zu immer geringer werdendem Appetit und Gewichtsverlust. Die Abgeschlagenheit und der Leistungsabfall steigern sich im Laufe der Erkrankung, es kann zu Erbrechen und Durchfällen kommen. Ein übel riechender Maulgeruch kann außerdem häufig ab diesem Stadium beobachtet werden.

Ursache

Chronisches Nierenversagen kann die Folge einer nicht vollständig abgeklungenen Nierenentzündung sein, oder unter anderem entstehen, wenn das Nierengewebe längerfristig durch die Einlagerung von so genannten Immunkomplexen (Zusammenlagerung von einem Antigen/Fremdkörper und einem Antikörper/körpereigenes Abwehr-Protein, wie sie zum Schutz des Organismus gebildet werden) geschädigt wird.

Therapie

Je nach Schweregrad der Symptomatik muss eine hartnäckige Behandlung mit Medikamenten erfolgen, meist in Kombination mit einer Infusionstherapie und Gabe von Hormonpräparaten zur Stärkung der Nierenfunktion. Chronisches Nierenversagen lässt sich oft nicht mehr vollständig umkehren und das Tier muss fortan eine strenge Diät erhalten und Medikamente einnehmen.

Notfallmaßnahmen

Im Falle eines chronischen Nierenleidens sind jegliche Formen von Stress für das Tier zu vermeiden, da diese immer Auswirkungen auf den Kreislauf des Hundes haben und mit veränderten Ansprüchen an die Niere einhergehen. Im Einzelfall bedeutet das, dass Überanstrengung, übermäßiges Hungern aber auch übermäßige Fütterung strengstens zu vermeiden sind. Das Tier darf unter keinen Umständen aus Gründen der Stubenreinheit (wegen des vermehrten Harnabsatzes) mit zu wenig Flüssigkeit versorgt werden. Vielmehr muss der Halter Möglichkeiten schaffen, dass das Tier zu jeder Tages- und Nachtzeit Harn absetzen kann. Von entscheidender Wichtigkeit sind Diätmaßnahmen, die individuell für jedes Tier und unter Berücksichtigung von Laboruntersuchungen mit Ihrem Tierarzt festzulegen sind.

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